Für meine Fitness: kleine Monster saugen mich aus


Sich gesund zu halten ist wichtig. Auch für einen Vierbeiner wie mich: Border Collie Nash, zehn Jahre jung und ein ausgebildeter  Therapiebegleithund. Doch auch ein so ausgezeichneter Hund wie ich muss sich hin und wieder eingestehen, dass die Knochen nicht mehr die jüngsten sind. Vor allem nicht nach meinem schweren Unfall im Mai 2016. Auch wenn ich ziemlich fit wirke, muss ich nun doch auf einiges verzichten. So zum Beispiel auf meinen heiß geliebten Agility-Sport. Doch Herrchen und Frauchen haben sich für mich natürlich auch hier etwas einfallen lassen: Rally-Obedience. So bin ich bestens ausgelastet. Doch hin und wieder zwickt es doch gelegentlich in meinen Muskeln und Gelenken und ich brauche eine Pause von meinem Alltag. Und auch beim Toben geht man ja nicht immer unversehrt aus der Sache hervor.
Damit es mir besser geht, haben meine Menschen eine junge Oschatzerin zu uns nach Hause geholt. Sie heißt Maria Cotta und ist Tierphysiotherapeutin. Was das genau bedeutet merkte ich erst, als sie meine Beine hin und her schob. Dann packte sie schwarze Würmer aus, die sich an meinem Bein festsetzten und mein Blut aussaugten, wie kleine Vampire. Doch wenn mein Frauchen sagt, dass das gut für mich sei, dann wird das sicher stimmen. Brav ließ ich das Saugen der kleinen Monster über mich ergehen. Blutegeltherapie nennen sie das. „Die Blutegel saugen Blut und geben dabei Speichel in die Wunde. Dieser Speichel enthält verschiedene Stoffe, die für die erfolgreiche Heilung entscheidend sind. Es wirkt schmerz-, entzündungs- und blutgerinnungshemmend und fördert die Selbstheilungskräfte. Es dauere etwa fünf bis zehn Minuten, bis sich die Blutegel festbeißen. Sie saugen zwischen 20 bis 90 Minuten und fallen dann von alleine ab. Sie helfen bei allem, was mit Entzündungen zu tun hat, sie sind bei offenen Wunden hilfreich, selbst bei Verspannungen, Blockierungen oder auch bei Arthrose wirken sie wahre Wunder. Ich habe auch schon gute Erfolge bei Gelenkerkrankungen, Ödemen und Wirbelsäulenentzündungen erzielt“, erzählte die Therapeutin meinen Menschen.Und sie schien recht zu behalten. Mir ging es tatsächlich danach um einiges besser. Wie ich von meinen Menschen erfahren habe, will die Frau mit ihren Mini-Vampiren mich wieder besuchen. Oh backe. Das ich aber noch gut in Schuss bin, konnte ich beim Wettkampf um den Sachsenpokal  am 16. September 2018 in Meißen-Nassau bei den Rally-Obedience unter Beweis stellen. Ich startete in der Seniorenklasse und konnte sogar den zweiten Platz belegen. Ob ich traurig über den knapp verpassten Sieg sei? Nein. Auch wenn mich nur eine Sekunde von dem Gewinner trennte – 100 Punkte hatten wir alle beide. Ich sag euch den Grund: den ersten Platz belegte die älteste Starterin mit dem ältesten Hund, der zudem taub den Wettkampf meisterte. Sie arbeiteten nur mit Zeichensprache. Wirklich sensationell. Bei diesem Wettkampf in Meißen wurde auch eine Teamwertung vorgenommen. Wir starteten als „Rolandwächter“, da wir ja auch in der Rolandstadt Belgern beim Verein „SC Hund & Co e.V.“ trainieren. Drei Menschen – drei Hunde. Dabei erzielten wir mit 299 von 300 Punkten den ersten Platz. Am 21. Oktober steht ein weiterer Wettkampf in Knauthain bevor: Das Championat Sachsen-Thüringen. Die Erstplatzierten bekommen die Möglichkeit  am Deutschen Rally-Obedience- Championat  am 27. und 28. April 2019 beim HSV Harthausen (Rheinland-Pfalz) teilnehmen zu können. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben.

Mein besonderer Dank geht hiermit an meine Physiotherapeutin Maria Cotta